Gastbeitrag von Susanne Giering
Digitale Medien spielen eine zentrale Rolle in unserer heutigen Gesellschaft und im schulischen Alltag. Im Unterricht bieten sie nicht nur einen hohen Aufforderungscharakter, sondern auch zahlreiche Vorteile wie die einfache und schnelle Differenzierung und Individualisierung der Lehr- und Lernangebote. Darüber hinaus stehen Materialien ständig zur Verfügung, und Schüler:innen können synchron an gemeinsamen Dokumenten arbeiten oder interaktive Lernformate nutzen. Diese Möglichkeiten unterstützen Lehrkräfte dabei, auf individuelle Bedürfnisse einzugehen.
Es ist jedoch zusätzlich sehr wichtig, dass Schüler:innen nicht nur mit digitalen Medien arbeiten und lernen, sondern auch einen reflektierten und sinnvollen Umgang damit entwickeln. Dies bedeutet, dass sie Medienkompetenz erwerben, die ihnen hilft, digitale Inhalte kritisch zu bewerten und verantwortungsvoll zu nutzen. Auf das Thema Medienkompetenz werde ich zeitnah in einem weiteren Blogeintrag eingehen.
Besonders die Möglichkeit, digitale Medien schnell und flexibel an verschiedene Bedürfnisse anzupassen, macht sie zu einem wertvollen Instrument für den Unterricht im Förderschwerpunkt Lernen sowohl im Sonderpädagogischen Förderzentrum als auch in inklusiven Settings.
Zur Gestaltung von „Adaptable Books“ und zur Erstellung von Texten in einfacher Sprache gibt es hier bereits Blogeinträge (Tools für die Erstellung von einfachen Texten, Leseförderung durch Adaptable Books), ebenso zur Erstellung von Erklärvideos (Abschlussarbeit zur Erstellung von Erklärvideos)
Lehrkräfte profitieren von einer Vielzahl an Apps und Webseiten, die ihnen die Erstellung interaktiver Aufgaben erleichtern. Diese Aufgaben können gezielt auf die unterschiedlichen Voraussetzungen und Bedürfnisse der Schüler:innen abgestimmt werden. Besonders für Schüler:innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Bereich Lernen ist dies essenziell, um eine angemessene Teilhabe zu ermöglichen, aber auch ihre Mitschüler:innen profitieren davon.
Darüber hinaus können digitale Tools dabei unterstützen, den Unterricht sinnvoll zu strukturieren. Beispiele hierfür sind Classroom Screens sowie Arbeitsaufträge, Wochen- und Tagespläne in Form von TaskCards. Auch dies kommt nicht nur Schüler:innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf zugute, sondern unterstützt alle Lernenden, indem klare Abläufe und Visualisierungen den Unterricht transparenter machen.
Hier sind einige bewährte Apps, Webseiten und Tools, die ich gerne im Unterricht einsetze:
- LearningApps https://learningapps.org/ (kleine Einheiten zum Üben und Festigen von Inhalten); direkt auf der Seite gibt es auch ein kleines, hilfreiches Tutorial https://learningapps.org/tutorial.php
- Classroom Screen https://classroomscreen.com/ (Classroom-Management)
- QR-Code Generator (erleichtert das Öffnen von Links für die Schüler:innen sehr)
- Glücksrad online erstellen (Namen auslosen, z. B. für Gruppenarbeit, Spezialaufgaben …)
- Good Notes (Hefteinträge im gleichen Format wie in den Heften der Schüler:innen schreiben und mit ihnen teilen, eigene Unterrichtsorganisation verwalten, gibt es nur als App)
- Book Creator (Digitale Bücher selbst erstellen oder von Schüler:innen erstellen lassen) https://bookcreator.com/
- TaskCards https://www.taskcards.de/#/home/start (Deutsche Version von Padlet / datenkonform für den Unterricht)
- Anton https://anton.app/de/ (Bietet Übungen für eine Vielzahl von Fächern und Jahrgangsstufen, ist jedoch im Förderschwerpunkt Lernen nur eingeschränkt nutzbar → Übungsreihen sollten deshalb vor Zuweisung an die Schüler:innen vollständig durchgearbeitet werden, um Überforderung und Frustration zu vermeiden.)
- Simpleshow Video Maker https://simpleshow.com/ (Erklärvideos selbst erstellen)
- Scratch https://scratch.mit.edu/ (Einstieg ins Programmieren, zusätzlich eine tolle Leseförderung / Lehrer kann anonymisierte Schüleraccounts anlegen)
- iMovie (Filmtrailer erstellen)
- Stop Motion (Stop Motion Filme erstellen)
- Kamera (z. B. geometrische Formen fotografieren, Klassentagebuch, Standbilder festhalten)
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